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Das denkende Herz

„Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Das große Leid überall treibt einen dazu, sich zu schämen, dass man sich selbst mit all seinen Stimmungen so ernst nimmt.“ Ich war wie elektrisiert, als ich diesen Satz las, vor allem in Anbetracht dessen, aus wessen Feder er stammt. Er bringt auf den Punkt, was ich in den vergangenen Wochen von vielen Menschen in unterschiedlichen Formulierungen hörte und auch selbst mehrfach einzuordnen versuchte:

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Würde ich …?

Ich versuche mir vorzustellen, wie das ist: Gestern möglicherweise noch verärgert gewesen zu sein, weil mein Jüngster das Hausaufgabenheft verloren hat und der Handwerker nicht gekommen ist und heute wegen Bombenalarms im Keller meines Nachbarn Unterschlupf finden zu müssen. Gestern möglicherweise noch mit meinem Mann über neue Balkonmöbel oder den Sommerurlaub nachgedacht zu haben und heute allem Alltag beraubt, für ein Brot eine Stunde unter Lebensgefahr anstehen zu müssen.

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„Hiermit erkläre ich dir den Frieden.“

Als unsere Kinder noch klein waren, haben wir sie während längerer Autofahrten oft mit Hörspielen bei Laune gehalten. Das ist nichts für schlechte Nerven, aber dann und wann entdeckt man eine Perle. In Erinnerung geblieben ist mir eine Episode von Gina Ruck-Pauquèts „Der kleine König“ und die geht so …

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Winterbaden: So cool!

Anfang 2021, das Land stand mitten im dritten Lockdown, der Winter hatte gerade Fahrt aufgenommen, erzählte mir eine Freundin, sie habe sich mit Leib und Seele dem Winterbaden verschrieben. Regelrecht süchtig sei sie inzwischen nach den eiskalten Badegängen am Alten Rhein. Diese würden sie durch die mürbe Zeit tragen und mit Glücksgefühlen fluten. Ich spitzte die Ohren, war allerdings schon beim Zuhören hin- und hergerissen: Ich hasse Kälte. Aber ich liebe den Kick, die Lebendigkeit, …

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Den Nebel rückwärts lesen

Einmal fuhren mein Mann und ich in den Tagen rund um den Jahreswechsel in die Schweizer Berge, um die Sonne zu finden. Das ganze Rheintal war dicht eingenebelt, meine Motivation eher mau – die anhaltenden Nebeltage hatten meine Sinne eingetrübt und mich am Sofa bücherlesend Wurzeln schlagen lassen. Die Schweizer Serpentinen hinauf kurvend schwor ich mir, nur auszusteigen, wenn wir das strahlende Blau erreichten.

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Herzlich willkommen!

Hier schreibe ich ohne Regelmäßigkeit und (meist) ohne journalistischen Auftrag. Darüber, was unter den Nägeln brennt. Über Inklusion zum Beispiel. Oder über die tagtäglichen Ambivalenzen des Lebens. Wie schön das Leben ist. Wie schwierig. Wie schräg. Willkommen.